Heimat- und Geschichtsverein
Sydekum zu Münden e.V.
Der Name verpflichtet.
Die erste Adresse für die Geschichte von Münden
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf
+05541 956990 - besetzt nur während der Geschäfts-
zeit jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat von 10.00 bis
12.00 Uhr
Geschichtsverein Sydekum
Aktuelle
Veranstaltungen
und Hinweise
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie unter den Teil-
nehmer*innen unserer Veranstaltungen begrüßen könnten.
Treten Sie unserem Verein bei und lernen Sie den Altkreis
Münden und uns kennen!
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Geschichtsverein Sydekum
Nächste Vorhaben
Pfingstsonntag, 19. Mai 2024: Beteiligung am Internationalen Museumstag im Mündener Stadtmuseum.
Organisation: Stefan Schäfer und Vereinsvorstand.
Samstag, 15. Juni 2024: Exkursion zum ehemaligen Zisterzienserkloster Kloster Walkenried; ab 12.00 Uhr 90-
minütige Führung. Anreise mit Privat-PKW.
Organisation Sabine Lohmann.
Exkursion nach Scheden mit Wanderung zurück nach Mün-
den
Wir treffen uns dazu am
Samstag, 20. April 2024 um 13.15 Uhr
in der Mitscherlichstraße an der Bushaltestelle direkt vor dem Eingang des Gro-
tefend-Gymnasiums Münden. In der unmittelbaren Nachbarschaft sind zu dieser
Uhrzeit genügend kostenlose Parkplätze zu finden.
Um 13.28 Uhr geht es mit dem Bus der Linie 120 nach Scheden zur Haltestelle
“Schulstraße”, Ankunft ca. 14.00 Uhr. Die Fahrkarte löst jeder selbst.
In Scheden erwartet uns Klaus Flader, der uns im März im Lepantosaal einen sehr
gut besuchten Vortrag über die Dransfelder Bahnstrecke gehalten hat. Das
Thema “Bahn” wird uns auch an diesem Tag noch beschäftigen, aber nicht nur:
Nach einem kleinen Rundgang durch Teile von Niederscheden geht es in Richtung
der ehemaligen Standorte des Schedener Bahnhofs und der Wüstenfeld’schen
Zuckerfabrik (zuletzt: Futterfabrik Hemo Mohr). Dabei erfahren wir auch etwas
über die Schedener Gewässer, Mühlen und allgemeines zur Struktur, Geschichte
und Wirtschaft des Ortes. Weiter geht es, teils parallel zur, teils auf der alten
Bahntrasse zur Klus.
Der Name sagt es: Niederdeutsch <Klus> kommt von hochdeutsch <Klause>, d.h.
irgendwo in diesem Bereich muss im Mittelalter ein Einsiedler, ein “Klausner”
gelebt haben. Klausner wohnten häufig an Verkehrswegen, wo sie nicht nur gute
Gelegenheit zum Sammeln von Almosen hatten, sondern auch für den Straßen-
bau zuständig waren. Die im 2. Weltkrieg vernichteten Mündener Kämmereire-
gister enthielten sehr viele Eintragungen, die Zahlungen an rund ein halbes
Dutzend unterschiedliche Klausner rund um die Stadt dokumentieren, z.B. 1410:
“1 lot deme clusener, dat he den wech makede…” [Ein Lot Silber dem Klausner
dafür, dass er den Weg gemacht hat…]. Unklar bleibt dabei fast immer, wo die
genannte Klus jeweils genau gelegen hat. Unsere Klus im Schedetal dürfte die
am/im/vorm Blümischen Berge, oder einfach nur “die Klus” gewesen sein. Auch
Ausgaben für Baumaterial an der Klause sind überliefert, aus denen hervorgeht,
dass das Gebäude mit Ziegeln gedeckt war und über einen Kachelofen verfügte.
Am ehemaligen beschrankten Bahnübergang Klus stand jahrzehntelang ein ver-
gleichsweise aufwändig errichtetes Bahnwärterhaus, groß genug, dass darin ein
Bahnwärter mit seiner ganzen Familie bequem hausen konnte. Die Standesämter
zunächst von Wiershausen, dann Blume und zuletzt Scheden verzeichneten eine
ganze Reihe von Geburten und Sterbefällen in diesem Gebäude. Interessant ist
an dem Platz auch der Klus-Teich - ein ökologisch wichtiges Gewässer -, sowie
ein kleines Basaltvorkommen.
Ab der Klus übernimmt Thomas Tölle die Leitung und führt uns vorbei an alten
Hohlwegen und über den Düsteren Kellerbrunnen auf direktem Wege zum Jagd-
haus Heede (Strecke Klus-Jagdhaus ca. 3 km). Ankunft hier ca. 17.00/17.30
Uhr. Unterwegs gibt es noch Interessantes über die alte Poststraße und den Her-
mannsbach zu hören. Für diejenigen, denen es “jetzt reicht”, haben wir zwei
Pkw am Jagdhaus Heede abgestellt, um sie von hier aus zum Gymnasium zurück-
zufahren. Die anderen wandern über Wiershäuser Weg, Werrabrücke und
Werraweg zurück. Gesamtstrecke zu Fuß ab Bushaltestelle Scheden ca. 8 km.
Bitte denken Sie an festes Schuhwerk, angemessene Kleidung und genügend
Getränke und Verpflegung. Wir kehren unterwegs nicht ein.
Teilnehmer, die aus dem Untergericht*) oder aus Richtung Göttingen anreisen,
werden wahrscheinlich erst in Scheden in die Exkursion einsteigen wollen. Sie
können zusammen mit Klaus Flader von der Klus aus zurückwandern. Ich selbst
fahre aber auch gerne nochmal vom Gymnasium oder vom Jagdhaus Heede aus
die kurze Strecke nach Scheden rüber und biete dazu 4 Plätze an.
—
*) “Untergericht” für die Zugezogenen: Das ehemalige Amt Münden bestand aus
dem “Oberamt” (ehemals Amt Sichelnstein, heute meist zur Gemeinde Staufen-
berg gehörig) und dem “Unteramt” (ganz grob: die Dörfer östlich der Werra-
Weser-Linie, heute entweder Samtgemeinde Dransfeld oder Ortsteile von
Münden). Später wurden die Bezeichnungen Oberamt/Unteramt durch das heute
noch übliche Obergericht/Untergericht verdrängt. “Oben” und “Unten” meint
hier keine Hierarchie, sondern bezieht sich, wie bei (beinahe) allen solchen geo-
graphischen Namenspaaren üblich, auf die vorherrschende Fließrichtung der
jeweils wichtigsten Gewässer. Ersatzweise ist meist der Süden “oben”.